Frühling in der Feldflur

 

Ab März erwacht die Natur rund um uns herum zu neuem Leben. Vogelgesang ist wieder zu hören, die ersten Blüten setzen Farbtupfer in die Landschaft und werden auch schon von Bienen und Hummeln besucht, langsam kehren Zugvögel in die Brutgebiete bei uns zurück.

 

All diese Phänomene können Sie an vielen Stellen im Landkreis bei einem Spaziergang oder einer Wanderung zwischen Feldern und Wiesen beobachten, häufig schon am Ortsrand.

 

 

Gesang der Feldlerche genießen, wo sie noch vorkommt!

Die Feldlerche ist ein kleiner grau-brauner Singvogel der offenen Landschaft.

Beim typischen Singflug steigen die Männchen singend hoch auf, wo sie auf der Stelle flatternd mehrere Minuten (bis zu 15) trillernd singen.

Feldlerchennester liegen in einer selbst gescharrten Bodenmulde gut versteckt zwischen Pflanzen im Ackerland, in Getreidefeldern oder auf Viehweiden.

Als Insektenfresser leidet die Feldlerche besonders dem Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft. Auch Ackerkräuter, deren Samen die Winternahrung bilden, gehen dadurch verloren. Seit 1990 ist der Bestand der Feldlerche um mehr als ein Drittel zurückgegangen.

 

Weitere, leicht zu bestimmende Vögel der Feldflur

Feldlerchen-Männchen im Singflug (Foto: R. Sturm, LBV-Bidlarchiv)
Feldlerchen-Männchen im Singflug (Foto: R. Sturm, LBV-Bidlarchiv)

Goldammer: gelber Vogel, sitzt häufig auf Leitungen oder oben in Sträuchern, singt lautmalerisch „wie-wie-wie-hab ich dich liiiiieeeeb“

 

Singende Goldammer (Foto: H.-J. Fünfstück, LBV-Bildarchiv)
Singende Goldammer (Foto: H.-J. Fünfstück, LBV-Bildarchiv)

Turmfalke: mittelgroßer Greifvogel, der in der Luft mit gefächertem Schwanz „auf der Stelle fliegt“ (= rüttelt), während er nach Beute, meist Mäusen, am Boden Ausschau hält

 

Rüttelnder Turmfalke (Weibchen) (Foto: G. Zieger, LBV-Bildarchiv)
Rüttelnder Turmfalke (Weibchen) (Foto: G. Zieger, LBV-Bildarchiv)

Mäusebussard: großer Greifvogel, der häufig am Boden oder auf niedrigen Warten sitzt und dort gut an einem mehr oder weniger hellen V-förmigen Band auf der Brust zu erkennen ist; fliegt oft kreisend unter „kiu“-Rufen, die Flügelenden sind relativ rund

 

Mäusebussard mit weißem Brustband (Foto: H. Henderkes, LBV-Bildarchiv)
Mäusebussard mit weißem Brustband (Foto: H. Henderkes, LBV-Bildarchiv)

Rotmilan: großer Greifvogel, deutlich rötlich gefärbt, mit tief gegabeltem Schwanz, in der Luft gleitend und kreisend

 

Rotmilan (Foto: H. Henderkes, LBV-Bildarchiv)
Rotmilan (Foto: H. Henderkes, LBV-Bildarchiv)

Wildkräuter am Wegesrand

An intakten Feld- und Wiesenrändern wachsen viele Wildkräuter. Die ersten Blüten im Frühjahr sind häufig gelb, z.B. Arten der Habichtskräuter, Scharbockskraut und schon bald auch Löwenzahn. Auch Weiden und Kornelkirschen in den Hecken blühen gelb. Aufgrund ihres Farbsehens sind gelbe Blüten für viele Insekten besonders attraktiv. Andersfarbige  Blüten enthalten oft ultraviolette Muster, die wir nicht sehen können, die auf Bienen aber unwiderstehlich wirken.

 

Blühende Kornelkirsche (Foto: P.Bria, LBV-Bildarchiv)
Blühende Kornelkirsche (Foto: P.Bria, LBV-Bildarchiv)
Kleines Habichtskraut (Foto: O. Wittig, LBV-Bildarchiv)
Kleines Habichtskraut (Foto: O. Wittig, LBV-Bildarchiv)
Scharbockskraut (Foto: E. Pfeuffer, LBV-Bildarchiv)
Scharbockskraut (Foto: E. Pfeuffer, LBV-Bildarchiv)
Löwenzahn (Foto: C. Geidel)
Löwenzahn (Foto: C. Geidel)

Weiße Blüten, grüne Blätter

Hecken in der Feldflur bestehen zu einem großen Teil aus den Straucharten Weißdorn und Schlehe (Schwarzdorn), gemischt mit weiteren Straucharten. Die dornigen Büsche bieten Deckung, Unterschlupf und Nistplatz für viele Tierarten. Besonders die Blüten sind für Insekten interessant, die hier Nektar und Pollen suchen. Am Blühzeitpunkt lassen sich Weißdorn und Schlehe unterscheiden, denn die Schlehe trägt als erste weiße Blüten, und zwar bevor grüne Blätter erscheinen. Beim Weißdorn ist es umgekehrt, erst treiben die Blätter aus, die weißen Blüten öffnen sich dann am grünen Busch.

 

Schlehenblüten (Foto: T. Staab, LBV-Bildarchiv)
Schlehenblüten (Foto: T. Staab, LBV-Bildarchiv)
Weißdornblüte (Foto: D. Hopf, LBV-Bildarchiv)
Weißdornblüte (Foto: D. Hopf, LBV-Bildarchiv)

Kanäle und Hügel

 

Wenn Wiesen und Felder wieder frei von Schnee sind, werden die Gänge der Feldmäuse sichtbar, die sich zwischen Bodenoberfläche und Schneedecke ihren Weg gesucht haben. Viele ungleichmäßige Erdhäufchen zeigen, wo die Feldmäuse unterirdisch wohnen und ihre Gänge und Kammern haben. Maulwürfe kommen auch auf Wiesen vor, ihre Hügel sind gleichmäßiger und höher.

 

 

Maulwurf (Foto: D. Hopf, LBV-Bildarchiv)
Maulwurf (Foto: D. Hopf, LBV-Bildarchiv)
Feldmaus (Foto: O. Wittig, LBV-Bildarchiv)
Feldmaus (Foto: O. Wittig, LBV-Bildarchiv)

Heimliche Bewohner der Feldflur

Mit viel Glück sieht man auch mal ein Reh, Feldhasen oder einen Fuchs in der Wiese oder einem Feld. Zu den eher nachtaktiven Tieren, die meist erst in der Dämmerung aus ihrem Versteck kommen, zählen auch Steinmarder oder Wildschweine. In feuchtem Boden kann man aber ihre Spuren entdecken.

 

Für Neugierige wird die Erkundung der Natur am Wegrand mithilfe von Bestimmungsbüchern und Becherlupen gleich nochmal spannender. Schauen Sie doch mal im LBV-Naturshop vorbei!

 

Rehbock (Foto: S. Masur, LBV-Bildarchiv)
Rehbock (Foto: S. Masur, LBV-Bildarchiv)
Fußabdruck vom Reh (Foto: R. Sturm, LBV-Bildarchiv)
Fußabdruck vom Reh (Foto: R. Sturm, LBV-Bildarchiv)
Fuchs (Foto: A. Hartl, LBV-Bildarchiv)
Fuchs (Foto: A. Hartl, LBV-Bildarchiv)
Feldhase (Foto: E. Obster, LBV-Bildarchiv)
Feldhase (Foto: E. Obster, LBV-Bildarchiv)