Alfred Reinsch wäre am 25. Februar 100 Jahre alt geworden. Als ehrenamtlicher Naturschützer war er im Bund Naturschutz (BN) und im Landesbund für Vogelschutz (LBV) über Jahrzehnte ehrenamtlich aktiv und im ganzen Landkreis bekannt. Die LBV Kreisgruppe Roth-Schwabach wollte ihrem Ehren-Kreisvorsitzenden am Frosch-weiher in kleiner Runde gedenken. Doch auch diese Veranstaltung wurde vorsichtshalber abgesagt.
Alfred Reinsch wurde am 25.2.1921 in Braunau in Schlesien geboren. Als Heimatvertriebener fand er mit seiner Frau Susanne zuerst in Meckenhausen und dann bis zu seinem Tod am 24.4.2013 in Hilpoltstein eine zweite Heimat. Zahlreiche Hilpoltsteiner können sich noch an Lehrer Reinsch erinnern, der ihr Interesse an Pflanzen, Tieren und besonders Vögeln weckte. Als Seminarleiter konnte er manchem jungen Lehrerkollegen die Arbeit im Naturschutz näher bringen. Bei vielen Vogelstimmenwan-derungen und Exkursionen beeindruckte er seine Zuhörer mit seinem komplexen Wissen um die Zusammenhänge in der Natur. Manch einer nannte ihn nur ein wan-delndes Naturlexikon. Rückblickend kann man sagen, dass er einen Großteil seines Lebens draußen verbracht haben muss. Aber nicht nur theoretisch oder beob-achtend, sondern auch praktisch betätigte sich Alfred Reinsch in der näheren und weiteren Umgebung von Hilpoltstein.
So war ihm das Gebiet um den Froschweiher, nördlich von Solar, eine Herzensangelegenheit, das er seit 1956 kannte. 1981 wurde es vom Landratsamt als Flächenhaftes Naturdenkmal ausgewiesen. Für die jährliche Pflege des Kernbereichs stellte die Stadt Hilpoltstein als Grundstückseigentümerin Personal und Geräte zur Verfügung. Mit-glieder von BN und LBV halfen, das Mähgut aus der Wiese zu tragen. Die botanische Besonderheit ist das Vorkommen von Enzianen, die auf dieser Kalkinsel, umgeben von Keupersandstein, selten sind. Eine sukzessive Verbuschung der Fläche wäre das Ende dieser geschützten Pflanzen. Der Froschweiher selbst wurde als Fischteich aufgegeben und machte seinem Namen wieder alle Ehre. Heute pflegt die LBV Kreisgruppe dieses städtische Biotop eigenverantwortlich. Kinder der Realschule helfen beim jährlichen Umwelttag im Oktober, das Mähgut von den steilen Hängen einzusammeln. Die trockenen Sommer der letzten Jahre wirkten sich nachteilig auf den Was-serstand im Weiher aus.
2001 hatte die LBV Kreisgruppe unter der damaligen Leitung von Michael Simon sich ein besonderes Geburtstagsgeschenk für Alfred Reinsch ausgedacht. Südlich des Schutzgebiets, sollte auf dem Magerrasen ein besonderes Denkmal für ihn entstehen. Mit seinen Schülern sammelte Michael Simon im Herbst 2000 reichlich Eicheln in Hilpoltstein. Rudolf Münzner aus Offenbau fertigte eine Zeitkapsel an, in die eine Zeitung vom 25.2.2001, ein Schreiben über Alfred Reinsch und eine Münze einge-schlossen wurden. Am 1. April 2001 vergrub Alfred Reinsch anlässlich seines 80. Geburtstags diese Zeitkapsel und säte mit den Schülern darüber die Eicheln aus. Mit einem Schutzgitter wurden sie bis heute vor Wildverbiss geschützt. Drei Eichen haben sich darinnen inzwischen zu einem ansehnlichen Ensemble zusammengewachsen. Sie sollen auch zukünftigen Generationen an das Wirken von Alfred Reinsch in Hilpoltstein erinnern.